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Orchesterfahrt Januar 2016

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Der Applaus verebbt. Langsam löst sich die Spannung in den konzentrierten Gesichtern der Musiker, hier und da kann man ein Lächeln ahnen, es breitet sich aus: Das Konzert ist gelungen!

Vor einer Stunde herrschte noch Zittern und Aufregung vor der Aufführung, ein bisschen Angst, ob die in den letzten Tagen erarbeiteten Werke gelingen. Ein Spieler fürchtet den schwierigen Rhythmus an einer Stelle, ein anderer fühlt sich unsicher bei einem Einsatz, ein dritter glaubt die Töne nicht treffen zu können, die Dirigentinnen wissen plötzlich das richtige Tempo nicht mehr, hier könnte die Intonation ungenau werden, dort beängstigen die vielen Vorzeichen bei der Modulation einige junge Musiker, manch einer bangt, dass die Notenblätter vom Pult fallen könnten, und klammert sie noch rasch fest, einzelne Mitwirkende zweifeln an sich und überlegen, was all diese Zeichen und Abkürzungen eigentlich bedeuten.

Jetzt haben wir es geschafft!

Nicht alles war perfekt, aber die Freude über die gemeinsame Musik überstrahlt alle Pannen.
Das Programm war vielfältig: Musik aus der Barockzeit war ebenso zu hören wie klassische Evergreens, große Sinfonik, Filmmusik, Jazz und aktuelle Hits.
Das ist das Ende der „Arbeitsphase“, morgen geht es wieder nach Hause.
Zuvor muss aufgeräumt und gepackt werden und es gibt einen lustigen Abend mit Theater und Spielen.

Am Abreisetag sind noch einige Aufgaben zu erledigen, die jeder auf einem sehr interessanten Tagesplan nachlesen kann, der diesmal von einem jungen Künstler der Gruppe gestaltet wurde mit etwas merkwürdigen Zeichen – Noten?, Buchstaben? – in geschwungenen Notenlinien. Ein echtes Kunstwerk! Man muss sich schon darauf einlassen, um dieses Rätsel zu verstehen. Aber so ist das ja bei jedem Tagesplan, mal einfacher, mal komplexer, mal in verschiedenen Sprachen, mal mathematisch, aber immer verschlüsselt erfahren hier alle Teilnehmer, wann und was am jeweiligen Tag stattfindet. Hergestellt werden die Pläne in mühevoller Arbeit am späten Abend von den Tagungsleitern, zu einer Zeit, zu der die jungen Musiker schlafen sollten.

Doch schlafen sie? Selbst wenn es auf den Fluren ruhig wirkt, werden hinter den Türen noch weltbewegende Fragen diskutiert oder Karten gespielt. Gelegentlich treten laute Störungen auf: Sind Werwölfe etwa auch in diesem Jahr unterwegs? Auf der letzten Fahrt waren sie die heimlichen Herrscher der Nächte!
Oder werden vielleicht lustige Streiche gespielt? Naja, da halten wir uns besser ‚raus.
Ach nein, Heimweh gilt es zu überwinden. Hier ist Trost und unsere Hilfe nötig. Am Morgen sind die Sorgen alle vergessen.

Was für ein Glück, dass wir alleine in der Jugendherberge zu Gast sind, denn das bedeutet, dass die nächtlichen Aktivitäten niemanden sonst stören. Aber auch wir Leiter brauchen Schlaf, genauso wie die jugendlichen Teilnehmer, deren Schlafmangel uns zu ruhigen Probenphasen verhilft. Aber prinzipiell gilt: Ausgeschlafen wird erst wieder zu Hause!

Sehr schön ist es für uns, dass einige größere Schülerinnen und Schüler für die Abende Spiele organisieren, die allen viel Spaß machen. Da gibt es zum Beispiel Bodyguard, Karottenziehen oder „Wenn Blicke töten können“. Wir gratulieren den strahlenden Siegern der alljährlich stattfindenden Ausscheidungsshow zu „Mister and Miss Orchestra“: Tim und Hanna Förster. Alle Kandidaten können stolz sein auf sich, sie haben sich sehr gut geschlagen, und das Publikum ist begeistert!

Nur der Sport kommt in diesem Jahr etwas zu kurz, aber jeden Tag sind wir an der frischen Luft, damit der Kopf wieder frei wird für die Konzentration fordernden Proben, denn diese sind der eigentliche Sinn einer Orchesterfahrt.
So wird die Orchesterfahrt zwar manchmal aufregend und anstrengend, aber für uns ist sie immer wieder erfüllend und richtig schön!
Nun müssen wir alle wieder fast zwölf Monate auf die nächste Fahrt warten!

Dank gilt den Eltern, die uns ihre Kinder anvertrauen,
und allen Teilnehmern, ohne die es nie eine Fahrt geben würde,
und dem Förderverein, der uns wieder unterstützt!

Sind Sie neugierig geworden?

Dann besuchen sie unser Schulkonzert am Dienstag, den 1.3.2016 um 18.30 Uhr im Forum des Gymnasiums und lassen Sie sich mitreißen von den jungen Künstlern und ihrer Musizierfreude!

Anna Maria Kels und Anette Jensen