Pressespiegel

„Findet heraus, was Eure Sache ist!“

140 Schüler und 32 Experten: Das Gymnasium führte gestern seinen Primanertag durch. Unternehmer Rüdiger Theis hielt ein Impulsreferat.

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140 Schüler der Klassen 10 bis 12 haben gestern Abend den Primanertag am Städtischen Gymnasium genutzt, um sich aus erster Hand über Ausbildungs- und Studienperspektiven zu informieren. 32 Experten aus verschiedenen Berufsfeldern standen drei Stunden lang Rede und Antwort. „Ihr habt heute alle Möglichkeiten, Eure Fragen los zu werden“, animierte Jürgen Blum, stellvertretender Schulleiter, die Gymnasiasten, die Scheu abzulegen und viele Informationen zu sammeln.

Zum ersten Mal hat das Gymnasium den Primanertag, den die Lehrerinnen Sandra Ziller und Stefanie Reuter organisiert hatten, mit einem Impulsreferat eröffnen lassen. Der Wülfrather Unternehmer Rüdiger Theis („Wiesemann & Theis GmbH“, Wuppertal) sprach über die digitale Revolution und ihre Folgen für die Arbeittwelt, um direkt zum Einstieg zu urteilen: „Es gibt keine Revolution. Das ist ein langjähriger Prozess.“ Als größtes Risiko der Digitalisierung bezeichnete er die Gefahr eines Blackout und warb daher für mehr Dezentralisierung. Der Ingenieur appellierte an die Schüler, „die Ganzheitlichkeit des Menschen ernst zu nehmen“. Jeder müsse für sich herausfinden, „was ist Meins. Darum geht es: Findet heraus, was Eure Sache ist.“ Dies könne aber nur gelingen, wenn man was unternehme. Theis: „Also: Machen Sie was. Fangen Sie an.“

Angefangen haben Anna-Sopie, Pauline, Anna (alle 16) und Alex (17) zum Beispiel. Sie machen in anderthalb Jahren ihr Abitur. Eine kurze Zeit, „und ich weiß nicht wirklich, was ich mal machen soll“, ist Pauline ehrlich. Sie will daher möglichst viel ausprobieren an diesem Tag. Auch Alex hat „noch keine Ahnung“, aber einen Wunsch: „Am liebsten würde ich Videospiele entwickeln. Das wäre faszierend.“ Anna denkt darüber nach, „nach dem Abi ein Jahr Aupair zu machen, dann sehe ich vielleicht klarer“. Anna-Sophie würde gerne Pilotin werden. „Aber ich bin nur 1,60 Meter groß, also zu klein“, sagt sie – gleich will sie sich mal über Fluglotsen informieren.

Unverständnis über Kritik der Linken

Dass im Vorfeld des Primanertages die Partei Die Linke Kritik an der Teilnahme der Bundeswehr geäußert und eine „bundeswehrfreie Zone Gymnasium“ gefordert hatte, stieß bei den Schülern auf Unverständnis. „Es gibt doch dort viele Möglichkeiten der Ausbildung. Warum soll man sich darüber nicht informieren können?“, fragte Anna-Sophie beispielsweise. Sie ließ sich über die Chancen „beim Bund“ von den beiden Soldatinnen informieren.

Maschinenbau-Ingenieur Martin Bargel ist zum ersten Mal als Experte dabei. „Eine tolle Veranstaltung. Ich freue mich, ganz konkret über Möglichkeiten zu informieren.“ Dr. Richard Klatt hat da schon mehr „Primanertag-Erfahrung“. Der Chirurg macht zum dritten Mal mit. Über die Veranstaltung, sagt er, „sind schon eine handvoll Praktikanten zu uns an die Klinik gekommen“.

Taeglich.ME / Thomas Reuter