Pressespiegel

Gymnasiasten müssen motiviert sein

Auch derr Schulchor des Gymnasiums gab beim Tag der offenen Tür eine Kostprobe seines Könnens. Foto: TME

Auch derr Schulchor des Gymnasiums gab beim Tag der offenen Tür eine Kostprobe seines Könnens. Foto: TME

Im TME-Interview gibt Rainer Witt, Erprobungsstufenleiter des Gymnasiums, Eltern Tipps, wie sie ihr Kind beim Wechsel aufs Gymnasium unterstützen können. Dort fand am heutigen Samstag ein Tag der offenen Tür statt. Fotos dazu finden Sie in einer Bildergalerie.

Zauberhaftes im Chemieraum, Experimentelles in der Physik, Kulturelles im Forum, Leckeres vor dem Lehrerzimmer: Mit einem Tag der offenen Tür hat heute das Gymnasium auf sich aufmerksam gemacht und für sein Angebot bei den Grundschülern geworben, die im Sommer auf eine weiterführende Schule wechseln.Zum Auftakt des Tages hatte Kai Finkenrath, Vorsitzender des Fördervereins, eine ganz besondere Überraschung parat: Eine Stiftung stellt dem Gymnasium 20.000 Euro zur Verfügung, um eine Streicher-Klasse einzurichten. Im Interview mit Taeglich.ME spricht Erprobungsstufenleiter Rainer Witt darüber, was bei einem Wechsel aufs Gymnasium zu beachten ist.

TME: Sie sind der Erprobungsstufenleiter: Was sind Ihre Hauptaufgaben?

Witt: Im Vorfeld der Einschulung der Viertklässler vertrete ich zusammen mit der Schulleitung die Schule nach außen: Präsentation an Infoabenden und am Tag der Offenen Tür, auch gegenüber den Grundschulen in unserem Umfeld. Lange im Vorfeld ist schon die erste Klassenfahrt der kommenden Fünfer nach Ratingen vororganisiert: Dort gibt es eine halbtägige Einheit zur Mobbingprävention und ein ganztägiges erlebnisorientiertes Angebot mit dem Ziel, Vertrauen zueinander und den Zusammenhalt in der Klasse zu stärken. Am Tag der Anmeldung berate ich zusammen mit der Schulleitung die Eltern, die ins Rathaus kommen und manchmal noch Entscheidungshilfen bei der Wahl der Schulform suchen. Nach den Anmeldungen stelle ich nach den Teamwünschen der Kinder Klassen zusammen, die eine gleichmäßige Mischung der Grundschulen und von Mädchen und Jungen haben. Danach organisiere ich die Klassenlehrerteambildung. Für den Tag der Einschulungsfeier bereite ich die Feier mit vor. Wenn der Übergang der Kinder ans Gymnasium im Sommer erfolgt ist, begleite ich sie und ihre Eltern zusammen mit den Klassenleitungsteams durch die ganze Erprobungsstufe, leite die Konferenzen und lade dazu auch zu Beginn die Grundschullehrerinnen ein, die sie vor uns unterrichtet haben, bis hin zur letzten Versetzungsentscheidung in die Klasse 7. In alle Schulentwicklungsentscheidungen, die die Erprobungsstufe betreffen, bin ich eingebunden.

TME: Von der Zeugnislage abgesehen: Auf was achten Sie bei künftigen Gymnasiasten?

Witt: Wer in dieser Schulzeit von fünf Jahren bis zum Eintritt in die Oberstufe gut zurechtkommen möchte, muss motiviert sein und Freude am Lernen haben; er sollte auch zunehmend selbstständig arbeiten können und bereit sein, seine Hausaufgaben regelmäßig zu machen, vor allem auch Vokabeln lernen wollen. Das geht in der Regel schon aus den Grundschulgutachten hervor, weshalb ich mir wünsche, dass die Eltern sie auch berücksichtigen, wenn sie eine Schulformentscheidung treffen.

TME: Welche Bedeutung hat ein Tag der offenen Tür für die Schulwahl?

Witt: Wer auf das Gymnasium möchte, wird an einem solchen Tag die Schule mit Schülern, Lehrern und Eltern lebendig erleben und sich ein gutes Bild davon machen können, ob diese Schule mit ihrer Atmosphäre, ihren Angeboten und ihrer Außenwirkung passend ist.

TME: Auf welche Veränderungen muss sich ein angehender Fünftklässler am Gymnasium Wülfrath im Vergleich zur Grundschule einstellen?

Witt: Grundschulen sind doch sehr unterschiedlich, insofern werden Kinder das verschieden erleben; die einen werden mehr verantwortliche Freiarbeitsphasen erleben, die anderen stärker strukturierte lehrerzentrierte Phasen. Der Unterrichtsstoff wird natürlich anspruchsvoller als vorher, die Arbeitstage einschließlich Hausaufgaben etwas länger. Die Kinder sind plötzlich mit ähnlich leistungsstarken Kindern aus anderen Schulen zusammen. Das kann anstrengender sein als vorher.

TME: Wie werden die Kinder in den ersten Monaten auf der neuen Schule begleitet?

Witt: Die vorrangig wirksamen Begleitungen gehen von den Klassenlehrern aus, aber auch von den Klassenpaten aus der Oberstufe, die sie zum Beispiel auch auf der Klassenfahrt besuchen. Sie werden an die Räumlichkeiten und die Möglichkeiten der Schule herangeführt. Die Klassenleitungsteams haben viele Stunden mit ihren Klassen, es gibt auch eine Orientierungsstunde, in der sie Klassenthemen ansprechen können. Die Schülervertretung (SV) macht ihnen Angebote wie Sport, Nikolaus, oder Disko, damit sie sich schnell bei uns wohl fühlen können.

TME: Eltern behüten ihre Kinder gerne: Welche Rat haben Sie, etwas loslassen zu können?

Witt: Vertrauen Sie ihren Kindern, dass sie ihren Weg schaffen können; unterstützen Sie sie an den Stellen, an denen die Kinder das wirklich brauchen; ermöglichen Sie ihnen einen ruhigen Arbeitsplatz; achten Sie auf Überlastungserscheinungen und planen Sie dann etwas Schönes weit weg von den Verpflichtungen mit ihnen – dann können Sie sie danach auch wieder etwas gelassener ihre Aufgaben erledigen lassen.

TME: Wann findet die Anmeldung für das kommende Schuljahr statt?

Witt: Mittwoch, 4. Februar 2015, und Donnerstag, 5. Februar 2015, jeweils im Rathaus in Wülfrath, 8 bis 12 Uhr und 15 bis 18 Uhr.