Pressespiegel

Hochschule Bochum fördert Wülfrather Talente

Studien- und Berufsorientierung hat am Gymnasium einen hohen Stellenwert, was auch durch Kooperationsverträge mit der Bergischen Universität Wuppertal und der Hochschule Bochum symbolisiert wird.

Das Gymnasium kooperiert mit der Bergischen Uni und der Hochschule Bochum. Die Schüler sind die ersten Profiteure. Foto: TME

„Ich war schon drei Mal bei der Beratung. Die ist wirklich persönlich“, sagt Anna Merten. „Die Beraterin nimmt sich Zeit, mich kennenzulernen“, sagt Maren Schmitz. „Ich kenne jetzt eine Tendenz für mich und habe weiter die Möglichkeit, die genaue Richtung herauszufinden und das mit Unterstützung“, sagt Charlotte Hein. Die drei Gymnasiastinnen der Q1 sind voll des Lobes für ein neues Angebot, das an der Wülfrather Schule etabliert wurde: Einmal im Monat kommt Talentscoutin Svenja Löhe an die Kastanienallee – eine neue Form der Studienberatung und Ergebnis einer neuen Kooperation des Gymnasiums.

Berufsorientierung hat am Städtische Gymnasium einen besonderen Stellenwert. Dass der Übergang von Schule zur Universität gelingt, wird außerordentlich ins Visier genommen. Dazu hat die Schule Kooperationsverträge mit der Bergischen Universität Wuppertal und der Hochschule Bochum geschlossen. „Das ist ein tolles Signal, dass dieses Gymnasium etwas für seine Schüler schafft und Perspektiven eröffnet“, lobt Dr. Jürgen Bock, Präsident der Hochschule Bochum, auf einer Pressekonferenz, auf der die Schule ihr Angebot präsentiert.

Das Gymnasium, so Schulleiter Joachim Busch, wolle dazu beitragen, „dass unsere Schüler wissen, was sie wollen“. Die Kooperationen mit den Hochschulen könnten dazu beitragen. Busch nutzte die Pressekonferenz aber auch, dass neue Studien- und Berufsorientierungsteam der Schule vorzustellen: Das Quintett Maren Lepping, Miriam Tominac, Kathrin Wittig, Christine Hopfer und Nabil Lakehal lösen Sandra Ziller und Stefanie Reuter ab.

„Angebote für die Bedürfnisse der Schüler schaffen“

„Mit den Kooperationen wollen wir eine Brücke zwischen Schule und Studium herstellen“, erklärte Lepping. Mit der Uni Wuppertal arbeiten die Wülfrather schon länger zusammen. „In dieser Kooperation geht es unter anderem darum, die Anschussfähigkeit zu sichern“, so Tominac. Wie schreibe ich mich an einer Uni ein? Kommt eine Begabtenförderung – zum Beispiel mit einem Studium vor dem Abitur – in Frage? Die Jahrgangsstufe 10 soll demnächst schon den Hochschultag besuchen können. „Schule und Uni rücken zusammen“, sagte Dr. Christina Hummel, Leiterin der Studienberatung an der Bergischen Uni. Ein Ziel sei, nach den Bedürfnissen der Schüler Angebote zu schaffen.

Vielfältig ist auch das Portfolio, das die Hochschule Bochum mit Wülfrath bereithält. Darin enthalten sind Workshops und Seminare – zur Präsentationstechnik beispielsweise. Eine Besonderheit ist aber das Scouting. Die Hochschule Bochum hat fünf Scouts im Einsatz. Einmal im Monat können bis zu zehn Talente in Wülfrath beraten werden. „Das Verhältnis zwischen Scout und Schüler soll intensiv und indiviudell sein. Das ist ein Kontakt auf Augenhöhe. Idealerweise ist der Scout wie großer Bruder oder große Schwester“, sagt Prof. Bock. Und Svenja Löhe scheint – wie die Schülerinnen berichten – diesem Anspruch gerecht zu werden. „Die Betreuung geht über das Abitur hinaus, wenn’s gewünscht ist.“

Die Schule soll Talente identifizieren, die eine besondere Förderung verdient haben und vielleicht auch aus nicht-akademischen Familien kommen, „was aber kein Ausschlusskriterium ist“, so Löhe. Auf einer vertrauensvollen Ebene sollen diese Talente dann begleitet und Perspektiven aufgebaut werden. Aktuell hat die Hochschule 20 Wülfrather Schüler in der Scout-Betreuung.

Wenn das Talentmobil anrollt…

Finanziert wird dieses Scouting-System vom Land. Die alte Landesregierung hatte es etabliert. 70 Talentscouts gibt es landesweit. Dieses Talentsystem soll weiter ausgebaut und mobiler werden, wie Norbert Dohm von der Hochschule informierte. So wird bald ein Talentmobil unterwegs sein und auch das Gymnasium Wülfrath ansteuern. Darin werden dann zum Beispiel kleinere naturwissenschaftliche Experimente angeboten – denn ein Talent muss auch heraus gekitzelt werden…