Pressespiegel

Schüler machen Kunst-Überstunden

Im Samstagsatelier des Gymnasiums Wülfrath ist wieder Verblüffendes entstanden. Jetzt wurden Preise vergeben.

Das Samstagsatelier ist an der Schule schon ein Dauerbrenner. Jedes Jahr nehmen 70 bis 80 Schüler an dieser außerhalb des Stundenplans stattfindenden Veranstaltung teil, planen achtmal im Jahr einen kompletten Samstag dafür ein.

Die Kunstlehrer Angela Köhler und Ulli Köppen sowie ihre Kollegin Anke Knevels, die als Lehrerin für Philosophie und Deutsch noch Kunst studiert, leiten diesen Kursus und werden dabei von zwei professionellen Künstlern tatkräftig unterstützt: Anne Wissmann ist freischaffende Künstlerin in Düsseldorf und Roman Zheleznyak hat eine Galerie in Essen. Von derart geballter Kompetenz können die Schüler viel lernen.

Am Samstag war die Preisverleihung und die Arbeiten der teils noch sehr jungen Künstler waren ausgestellt, so dass Eltern, Lehrer und Kunstfreunde die Vielfalt und Fertigkeit bewundern konnten, die die Exponate ausmachen. Die Jury bestand aus den Fachlehrern und den beiden Künstlern, die dieses Atelier begleiteten.

Die Arbeiten von 13 jungen Künstlern wurden von der Jury für einen Preis ausgewählt und dem Publikum vorgestellt. Für Ton- und Soundexperimente wurden Conrad Weber und Jakob Bremkamp ausgezeichnet, beide aus der Klasse 6b. Den Schneefuchs, den Charlotte Gradl (8c) aus Gips gefertigt hatte und die Tondrachen von Joel Dahlhoff und Enes Arlan (5a) erhielten einen Preis für plastisches Gestalten. Es gab Zeichnungen zu bewundern, die von einer Fotografie kaum mehr zu unterscheiden waren. Ob Porträts oder architektonische Zeichnungen, in Tusche oder Bleistift – fabelhaft, was da zu bestaunen war. Lucas Kräutner (7c) bekam für sein Gesamtwerk eine Auszeichnung, Aylin Aydin (EF) für ihre Tierzeichnungen. Dennis Steigerwalds (6a) Werke faszinierten nur in Schwarzweiß, Farbe kommt für ihn nicht in Frage und Antonia Poetsch (Q1) hatte ein Porträt von Martin Gore gezeichnet – einfach unglaublich. Eine Kuh in besonderer Ansicht brachte Pia Herring (6b) einen Preis in der Kategorie Malerei ein und für Kontinuität und Verlässlichkeit wurden Lucie Holstein (6a), Talea Voigt (6a) und Katharina Bremkamp (Q2) ausgezeichnet. Es würde nicht verwundern, wenn in einigen Jahren ein paar dieser Namen in der Liste von Bewerbern an der Kunsthochschule auftauchen.

Aber auch die vielen Werke der Schüler, die keinen Preis errungen hatten, konnten nur bestaunt werden: eine „rainbow cat“ verblüffte ebenso wie Zeichnungen von Kriegsschiffen oder eine Zeichnung der Historischen Stadthalle Wuppertal aus einer völlig anderen Perspektive.

Die Wülfrather können froh und zufrieden sein, dass es an ihrem Gymnasium neben all den Pflichtfächern so viel Raum für Musik und Kunst gibt. Das Samstagsatelier ist schon bis an die Ohren einer Mitarbeiterin im Kultusministerium gedrungen, die das Gymnasium als Beispielschule für kulturelle Bildung bekannt machen will.

Ein solches Lob aus dem Ministerium muss den Schulleiter Joachim Busch erfreut haben, denn Dank seiner Offenheit Kunst und Kultur gegenüber sind diese Disziplinen an seiner Schule voll in den Schulalltag integriert.

Ein großes Dankeschön von Angela Köhler und ihren Mitstreitern galt noch dem Förderverein, der die notwendigen Gelder bereitstellen konnte und den Eltern, die für die langen Stunden der Samstagateliers immer großartige Buffets vorbereiten.

Hanna Eisenbart/RP