Pressespiegel

„Wir sind nicht nur ein weiterer Job für Heike Kriwet“

Die Lehrerin des Gymnasiums Wülfrath erhält heute in Berlin den Deutschen Lehrerpreis – auf Vorschlag von ehemaligen Schülern. Heute Morgen ist sie Gast im ZDF-Morgenmagazin.

Heike Kriwet – eine ausgezeichnete Lehrerin. Foto: TME

Heike Kriwet ist aufgeregt. Das kennt sie sonst gar nicht. Vor einer Klasse zu stehen, ist für die Englisch- und Mathe-Lehrerin des Gymnasiums Wülfrath schließlich was völlig Normales. Nur: Diesmal sind Kameras dabei, Tontechniker. Das ZDF hat sich angesagt, um Aufnahmen für einen Beitrag zu drehen, der heute Morgen im Morgenmagazin gezeigt wird. Live im Studio wird dann – etwa gegen 7.35 Uhr – Heike Kriwet in Berlin sitzen. „Dann wird die Nervosität noch größer sein“, glaubt sie. Überhaupt: Das wird heute ein spannender Tag: In der Bundeshauptstadt wird sie mit dem Deutschen Lehrerpreis 2016 ausgezeichnet – eine von vier Lehrerinnen aus NRW.

Da wird der Klassenraum zum Studio.

Da wird der Klassenraum zum Studio.Mit der Auszeichnung würdigt die Jury das „herausragend pädagogische Engagement“. Syliva Löhrmann, NRW-Bildungsministerin, lobt: „Der Deutsche Lehrerpreis stellt die wichtige Arbeit, die Lehrerinnen und Lehrer täglich leisten, zu Recht in den Fokus.“ Die ausgezeichneten Lehrerinnen würden es vermögen,. die Schüler zu begeistern. Kriwet wird in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ geehrt. „Das macht den Preis für mich so  besonders, dass mich Schüler vorgeschlagen haben“, so Kriwet zu TME:

Dafür steht Heike Kriwet

Der Deutsche Philologenverband und die Vodafone Stiftung Deutschland sind Träger des renommierten Preises. In ihrem Streckbrief für Heike Kriwet listen die Preisstifter Zitate auf, wie sich Schüler über die in Mettmann lebende Mutter von zwei Kindern äußern: „Als Lehrerin einmalig. Sie motivieren uns permanent durch persönliches Feedback.“ „Frau Kriwet scheint für ihren Beruf gemacht zu sein.“ „Sie geben uns das Gefühl, dass wir nicht nur ein weiterer Job für Sie sind.“ „Frau Kriwet nimmt unsere Probleme ernst und spricht mit uns auf Augenhöhe darüber.“ Die Jury fasst zusammen: Kriwet stehe für große fachliche Kompetenz, abwechslungsreichen, strukturierten Unterricht, Organisationstalent, Interesse an den Schülern, Motivation, Verlässlichkeit und großes Verständnis.

Solche Äußerungen gehen Heike Kriwet nahe. berühren sie. „Das tut gut. Das ist doch auch eine Bestätigung für meine Arbeit, dass ich doch einiges richtig mache“, sagt sie. Das sei jetzt eine Motivation zusätzlich. Über den Preis freue sie sich „so sehr“. Sie glaubt, „dass das auch der ganzen Schule gut tut“. Ihre Kollegen seien sehr begeistert. Insgesamt, sagt sie, „fühlt sich das gut an“ – dazu lächelt sie stolz. „Doch. Ja. Ich bin auch stolz darauf.“

Lehrerin zu sein, sei für sie trotz aller Alltagsschwierigkeiten immer noch ein Traumberuf. „Ich hatte als Schülerin selbst eine schöne Gemeinschaft erlebt. Das möchte ich weitergeben.“ Ihr sei wichtig, dass sie nicht von oben herab agiere, sondern die Schüler einbinde. „In der Oberstufe ist es am besten, wenn der Unterricht ohne großes Eingreifen fast von selber läuft.“

Dass sie unter den Preisträgern ist, weiß Kriwet bereits seit Juli – und wurde zu Stillschweigen „verdonnert“. Nichts durfte raus. Erst in der vergangenen Woche, nachdem – mit Sperrvermerk – der „Deutsche Lehrerpreis – Unterricht innovativ“  erste Pressemitteilungen verschickt hatte, sickerte die News durch. Auch die Kollegen wussten von nichts. Nur der Schulleiter war informiert. Und als dann auch das ZDF an der Kastanienallee auftauchte, ließ sich nichts mehr verheimlichen. Nach Berlin ist sie schon am Wochenende gefahren. Heute stehen die ganzen Festakte an – aber erst ein Fernsehauftritt. „Das wird es spannend, sicher ein aufregender Tag.“ Den will sie genießen – und dann kommt sie in dieser Woche wieder ans Gymnasium zurück, als eine der besten Lehrerinnen Deutschlands, als Preisträgerin Deutscher Lehrerpreis 2016.