Pressespiegel

Abitur 2017: Gleich 27 Mal gab es die 1 vor dem Komma

105 erhielten im Wülfrather Gymnasium ihr Abschlusszeugnis. Gefeiert wurde erst fein, dann ausgelassen in der Historischen Stadthalle zu Wuppertal.

Vor der Historischen Stadthalle Wuppertal gab es das obligatorische Gruppenfoto. Foto: TME

Da nimmt der Schulleiter die frisch gebackenen Abiturienten direkt in die Pflicht. NRW hat gewählt, Deutschland wählt im September: „Gerade noch Jugendliche und Schülerin, jetzt plötzlich zumindest formal erwachsen und als Souverän aufzutreten. Ich kann Euch aber vergewissern, dass man auch als junger Mensch sehr schnell in bestimmte Aufgaben und Rollen hineinwächst, wenn man diese ernst- und annimmt – Und das ist meine Bitte an Euch: Tut das! Nehmt – als gut ausgebildete Gymnasiasten – die gesellschaftliche und politische Dynamik in unserem Land wahr, mischt Euch ein, macht mit und handelt“, appellierte auf dem Abi-Ball Joachim Busch an den Abi-Jahrgang 2017. Man müsse dafür aber nicht zwingend Politiker werden. Ein Abiturient gibt im Jahrbuch zumindest einen Wunsch in diese Richtung an. Berufsziel: Bundespräsident.

105 Gymnasiasten haben in der Historischen Stadthalle zu Wuppertal ihr Abiturzeugnis erhalten. Gleich 27 Mal gab es dort eine 1 vor dem Komma. Die Bestnote 1,0 erreichten gleich drei Schüler: Terry Jentsch, Eric Hohnhorst und Lennart Kiep.

Busch gab den Ermunterer, den Mutmacher: „Hört auf den Rat von Verwandten, Freunden und sogar Lehrerinnen und Lehrern, aber: Entscheidet selber! Vergesst dabei nicht Eure Kinder- und Jugendträume und schaut bei Entscheidungen darauf, ob sich nicht der eine oder andere davon umsetzen lässt!“

Charmant, augenzwinkernd und schonungslos blätterte sich Jutta Reißbach, Vorsitzende der Schulpflegschaft, durch die Schulkarrieren und schaute dabei auf die verschiedenen Phasen – bei Schülern, Eltern und Lehrern gleichermaßen. Da durfte – nicht nur in der pubertären Phase – geschmunzelt werden. Und sie schloss versöhnlich: „Aber in erster Linie ist euer Abitur natürlich euer ganz persönlicher Erfolg, das Ergebnis eures Fleißes, eures Durchhaltevermögens. Seid stolz auf euch!“

Auch Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke übermittelte Grußworte und riet den Abiturienten beim weiteren Lebensweg auch mal einen Schritt zur Seite zu wagen – ein Wechsel des Blickwinkels.

Was die Abiturienten aber zu allererst machten an ihrem Abend – war ein Ortswechsel; vom Festsaal in den Club der Stadthalle. Erst fein gefeiert, dann ausgelassen weitergemacht…

Thomas Reuter / Täglich.ME