Pressespiegel

Educ’Arte: Gymnasium Wülfrath bildet ein Tandem mit Lycée Rugles

Deutsch-französisches Bildungsprojekt, an dem auch der TV-Sender Arte beteiligt ist. Die Schüler:innen müssen ihre Themen selbständig in kleinen Gruppen erarbeiten und medial aufarbeiten: als Ausstellung, als Film oder als Podcast zum Beispiel. Für das neue Schuljahr finden an diesem Donnerstag und Freitag die Anmeldungen für das Gymnasium Wülfrath statt.

Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums arbeiten
an dem deutsch-französischen Projekt. Foto: TME

Auch in Pandemie-Zeiten kann grenzüberschreitend Schüleraustausch betrieben werden – zumindest projektorientiert und aktuell auch noch mit mehreren hundert Kilometern Abstand. Das städtische Gymnasium Wülfrath bildet mit einer Partnerschule aus der französischen Stadt Rugles ein Team. Sie sind ein Tandem in dem Projekt „Educ’Arte“, an dem unter anderem der deutsch-französische Fernsehender Arte beteiligt ist.

Dieses Unterrichtsprojekt hat das Ziel, den interkulturellen Austausch zwischen Frankreich und Deutschland zu fördern. In diesem Sinne möchten das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und Educ’ARTE zehn deutsch-französische Tandem-Klassen bei der Umsetzung eines gemeinsamen Projekts begleiten (je zehn französische und zehn deutsche Klassen) für das Schuljahr 2020/2021. Wülfrath und Rugles haben den Zuschlag dafür erhalten, „was allein schon eine tolle Sache ist“, wie Französisch-Lehrerin Ina Schomber im Gespräch mit Taeglich.ME betont.

Jeweils 17 Schüler:innen der achten Jahrgangsstufe wirken an „Educ’Arte“ mit. „Sie lernen zu interagieren, lassen sich auf die andere Kultur ein, entdecken Gemeinsamkeiten und Gegensätze und arbeiten mit der Sprache“, skizziert Schomber einige Aspekte. „Schön wäre es natürlich, wenn es im Rahmen des Projekts auch zu einem Austausch der Schülergruppen kommen könnte. Das aber hängt von der Corona-Situation ab.“ So arbeiten die Schüler:innen der beiden Schulen in ihren Gruppen und da wiederum in kleinen Teams, um unterschiedliche zweisprachig Projekte zu realisieren und später auch zu präsentieren.

Die Art des Outputs kann dabei ganz unterschiedlich sein und hängt sowohl von der Natur des Austausches als auch von den Ideen und Wünschen der Lehrkräfte und Schüler:innen ab. Das Endprodukt sollte gemeinsam von deutschen und französischen SuS realisiert worden sein. Es kann sich dabei zum Beispiel um eine Foto-Ausstellung, ein Werbeposter für eine Stadt, eine Stadt-Rallye oder auch eine Mind-Map mit örtlichen Bezügen zu dem Thema handeln.

Ina Schomber und ihr Kollege Nabil Lakehal haben mit den 17 Wülfrather:innen fünf Projekte abgesteckt. Sie sind inhaltlich verschieden, sollen medial auch unterschiedlich aufbereitet werden: Poster, Ausstellungen, Podcasts – die Gymnasiast:innen sollen sich hier auch ausprobieren.Teil des Ganzen sind aber auch kleine Vorstellungsvideos, die unter den Tandem-Partnern ausgetauscht werden. Für Ina Schomber wäre es „wertvoll, wenn wir am Ende des Schuljahres unsere Ergebnisse auch in Wülfrath einmal zeigen könnten“. Denkbar wäre das im Rahmen einer Schau zum Beispiel im WIR-Haus. „Aber das sind erst einmal nur Überlegungen.“ Unterstützt wird das Projekt vom Förderverein des Gymnasiums.

Wichtig ist, betont Ina Schomber, „dass die Mädchen und Jungen sehr selbständig ihre Themen bearbeiten, recherchieren und umsetzen“. Die Vorstellung des Wülfrather Unternehmens Sunbird TV, das Thema Kalk und Wülfrath, solidarische Landwirtschaft, die Schäferin aus Düssel, das Mettmanner Naturfreibad – bei der Themensammlung sind die Schüler:innen schon kreativ bei der Sache. Ina Schomber verfolgt die Diskussionen mit einem Lächeln. „Sie lassen sich darauf ein“, stellt sie zufrieden fest – „zumal ja auch die Zeit fürs Projekt von der eigenen Freizeit abgezwackt werden muss“.

Für die Gymnasiast:innen ist Educ’Arte Herausforderung und Abwechslung zugleich. „Das ist schon was anderes, auch mal gemeinsam über einen langen Zeitraum etwas Neues zu machen“, sagt Julius zum Beispiel. Sarah freut sich, „so selbständig arbeiten zu können und neue Erfahrungen zu sammeln“. „Es ist aber auch spannend zu sehen, was da am Ende als Ergebnis herauskommt“, merkt Julius an.

Von Thomas Reuter / Täglich.ME