Pressespiegel

Schule freut sich über Sanitätsraum

Ein Schüler des Gymnasiums Wülfrath ist gestürzt, eine Platzwunde klafft an seinem Knie – ein Fall für den Schulsanitätsdienst. Jan-Justus, Julian und Sebastian bringen den Verletzten in den Sanitätsraum, der unmittelbar an der Mensa liegt. Eigentlich hatte der neu gestaltete Raum am Mittwoch nur offiziell eröffnet werden sollen, doch solche realen Unfälle sind eben nicht planbar.

Seit mittlerweile 19 Jahren gibt es den Schulsanitätsdienst am Gymnasium Wülfrath. Im Jahr 2000 war er durch die beiden Lehrerinnen Adrienne Siepmann und Anne-Katrin Hagemann, die als Kooperationslehrerinnen des Deutschen Roten Kreuzes und damit als DRK-Ausbilder qualifiziert sind, gegründet worden. Seitdem wurden mehr als 400 Gymnasiasten in der wöchentlich stattfindenden Erste-Hilfe-AG zu Ersthelfern ausgebildet. „Wöchentlich haben immer sechs Schüler Sanitätsdienst“, erzählt Anne-Katrin Hagemann, die den Schulsanitätsdienst mit Alexandra Jörres leitet. „Ein Team aus zwei Schülern ist auch immer in den Pausen zuständig. Aber auch während des Unterrichts haben die Schüler ‚Bereitschaftsdienst’ und werden notfalls über das sogenannte Sanihandy informiert.“ Sie betont, dass die Versorgung Aller im gesamten Schulalltag sichergestellt sei, eingeschlossen sind Ausflüge oder Veranstaltungen wie die Bundesjugendspiele oder der Tag der offenen Tür. Pro Woche gibt es ungefähr zehn Einsätze. „Vom Pflasterkleben über Prellungen bis hin zur Platzwunde am Kopf ist alles dabei“, erklärt Hagemann.

Innerhalb von 19 Jahren hat sich viel getan im Schulsanitätsdienst, Räumlichkeiten wurden gewechselt, mittlerweile ist es die vierte Sanierungsmaßnahme. Durch eine Spende des Fördervereins konnte neues Mobiliar wie Stühle oder ein Kühlschrank angeschafft werden. Die Stadt stiftete eine Spüle, einen abschließbaren Schrank sowie 30 Erste-Hilfe-Taschen, die bei Ausflügen mitgenommen werden können. Außerdem ist die Anbindung des Raumes an die Telefonanlage der Schule verbessert worden.

„Wir freuen uns sehr über den neuen Sanitätsraum“, bekräftigt Schulleiter Joachim Busch bei der offiziellen Eröffnung. „Die Rückmeldungen, die ich von den Schülern bekommen habe, sind, dass der Sanidienst jetzt noch mehr Spaß mache.“ Schulsanitätsdienst-Leiterin Hagemann spricht auch ein großes Lob an die Schulsanis aus. „Die Sanis haben den Raum auch selbst gestrichen und die Möbel aufgebaut.“

Als der erste richtige Verletzte an diesem Tag in den Raum gebracht wird, muss die Vorstellung unterbrochen werden. Jan-Justus, Julian und Sebastian wissen genau, was in so einem Fall zu tun ist. „Wir haben zunächst versucht, die Blutung zu stoppen und den Schüler angeleitet, die Wunde auszuwaschen“, erklärt Jan-Justus. „Denn das dürfen wir nicht selbst.“ Damit keine Keime in die Wunde gelangen, wurde sie dann mit einer Kompresse abgedeckt und mit einer Mullbinde umwickelt. Schließlich zogen die Schüler den Rettungsdienst hinzu. Für Jan-Justus sind solche Einsätze mittlerweile Routine, er ist seit einem Jahr beim Schulsanitätsdienst. „Ich will später mal etwas mit Medizin machen“, erzählt der 15-Jährige. Für Julian war es der erste Einsatz. Der 13-Jährige hat erst vor wenigen Wochen seine Schulsanitäterausbildung abgeschlossen und erklärt: „Es macht Spaß zu helfen.“

Von Ina Schwertfeger / RP