Pressespiegel

„Wie ein normaler Schultag“

Das städtische Gymnasium bekommt durchweg positives Feedback zum Distanzunterricht.

„Der Distanzunterricht am Gymnasium Wülfrath funktioniert ohne größere Probleme.“ Das teilten die beiden Schulleiter Joachim Busch und Stefanie Reuter in einer Online-Pressekonferenz mit. Geladen hatten sie nicht nur Vertreter der Presse, sondern auch der Schüler- und Elternvertretung, sowie der Verwaltung und des Kollegiums. Dass die Vorgaben des Landes gut umgesetzt werden, wusste auch Schüler Luca Sigges zu berichten.

Derzeit besucht er die Q1 (11.Klasse) des Gymnasiums und kann von seinem derzeitigen Schulalltag durchweg Positives berichten. „Wir haben einen ganz normalen Schultag und arbeiten größtenteils mit MS Teams, manchmal auch mit der Plattform Moodle“, so der Schüler. Früheres Aufstehen für den Schulweg, das fällt aktuell weg. „Ich stehe eine Viertelstunde vor Unterrichtsbeginn auf, das ist schon ein Vorteil“, lacht der Schüler. Obwohl nicht alle Fächer gleich unterrichtet werden, fallen doch kaum Unterrichtseinheiten aus. „Wir machen sogar den Sportunterricht vor dem PC“, ergänzt der Oberstufenschüler, der sich sicher ist, dass besonders das selbstständige Lernen gefördert wird. „Wenn wir etwas nachgucken müssen, dann können wir schnell im Internet nachschauen. Das ist in der Schule nicht möglich.“ Den Präsenzunterricht vermisst Luca Sigges nicht wirklich. Von den jüngeren Schülern weiß er jedoch, dass das dort anders aussieht. „Die freuen sich schon darauf, wenn sie sich wieder sehen können.“

Martin Szameitat unterrichtet am städtischen Gymnasium mitunter das Fach Geschichte. Für ihn birgt das neue Lernmodell zahlreiche Vorteile. „Ich kann Inhalte aus dem Buch mal eben einscannen und online zeigen. Das ist auch in der Schulstunde möglich“, gibt er wieder. Dass es aber auch beim Kollegium durchaus Unterschiede in den Videokonferenzen gibt, ergänzt Lehrerin Sandra Ziller. „Für Technik-affine Lehrer ist dieses Modell natürlich leichter, aber es gibt auch Kollegen, für die die Vorbereitung auf eine solche Stunde deutlich länger dauert.“

Die Teilnahme der Kinder an der Online-Unterrichtsstunde ähnelt dem Präsenzunterricht. Über die Videoplattform können sich Kinder melden und aktiv am Unterricht teilnehmen. Zudem besteht die Möglichkeit in Kleingruppen zu arbeiten. Dafür werden von den Lehrern einzelne Gruppenräume eingerichtet. „Da wir entscheiden, wer in welchen Gruppenraum geht, durchbrechen wir hier mitunter die klassischen Grüppchen, das ist ein Vorteil“, ist sich Sandra Ziller sicher. Benotet werden die Schüler nach Anwesenheit, Unterrichtsteilnahme aber auch nach den eingereichten Arbeiten.

Für Jutta Reissbach von der Elternvertretung ist das Lernkonzept sehr gut digital umgesetzt worden. „Mit MS-Teams funktioniert das Lernen super. Natürlich steht und fällt es mit dem Engagement der Lehrer, aber das ist auch beim klassischen Präsenzunterricht nicht anders“, so die Mutter einer Oberstufenschülerin. Dass die Kinder nebenbei noch lernen, wie sie mit dem MS-Officeprodukten richtig umgehen, ist für sie ein weiterer Vorteil. „Ich würde mir jedoch wünschen, dass ein Teil des Unterrichts auch analog stattfinden würde, damit die Kinder nicht durchweg vor dem PC sitzen. Nach zwei bis drei Videokonferenzen kann man sich nur noch schwer konzentrieren. Das geht auch mir so.“

Der Großteil der Lehrer unterrichtet derzeit von Zuhause aus. Die Internetverbindung der Schule würde eine Nutzung aller Lehrer vom Schulstandort aus noch nicht gewährleisten. Dietmar Ruda, Leiter des Schulamts der Stadt Wülfrath, verspricht Besserung. „Wir haben ein Angebot erhalte, das derzeit geprüft wird. Danach soll der Auftrag erteilt werden, damit möglichst bald eine bessere Leistung an der Schule vorhanden ist.“ Thomas Rößler von der städtischen IT-Abteilung ergänzt jedoch, dass es noch ein paar Wochen dauern wird.

Schulleiter Joachim Busch hatte in die vergangene Besprechung der Länderchefs mit der Bundeskanzlerin die Hoffnung gesetzt, zumindest für die Oberstufe wieder Präsenzunterricht anzubieten. „Den Fokus legen wir natürlich besonders auf das anstehende Abitur“, so seine Argumentation. Während die zentralen Abschluss- und Abiturprüfungen in Bayern bereits verschoben wurden, hält das Land Nordrhein-Westfalen noch an den aktuellen Terminen fest. „Und daran orientieren wir uns. Auch die Lernstandserhebung der 8. Klassen ist für Anfang März terminiert“, so Joachim Busch.

Von Tanja Bamme / WZ