Pressespiegel

Dehnen, Warmlaufen – und dann Willi jagen

27 Staffeln waren beim RWE-Schulstaffellauf heute auf dem Erbacher Berg dabei – eine Rekordbeteiligung. Ex-Weltmeister Wülbeck ist begeistert.

„Auf die Plätze…“ Willi Wülbeck schickt die erste Staffel auf den Weg. Foto: TME

Noch einmal auf der Stelle einen Spurt andeuten. Oder eben mal die Fußsohlen abwischen. Und eine Dehnübung kann auch nicht schaden. Bevor die Startklappe über dem Kopf von Willi Wülbeck mit einem Krachen zusammenfährt, hat jeder Schüler so sein „Ding“, sich zu konzentrieren. Dann ein Pfiff, und schließlich das „Auf die Plätze…“ – und schon kann der rasante Ritt über achtmal 100 Meter starten. Zum dritten Mal macht der RWE-Schulstaffellauf in Wülfrath Station.

Auf der Sportanlage Erbacher Berg konnten sich die Staffel 4 der Parkschule Wülfrath mit 2.13,55 Minuten und die Staffel der Sekundarschule Wülfrath mit 2.00, 68 Minuten den Sieg sichern. Schulverwaltungsamtsleiter Dietmar Ruda und Frithjof Gerstner, Kommunalbetreuer von RWE, übergaben die Siegprämien und Rekordjäger-Shirts. Die drei besten Staffeln jeder Schule bekamen darüber hinaus einen Zuschuss für die Klassenkasse. Die beiden Siegerstaffeln haben sich zudem für den großen Finallauf um den Gesamtsieg des RWE-Schulstaffellaufs am 5. Juli qualifiziert, der im Rahmen des Landeswettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ in Goch ausgetragen wird. Dort treten alle NRW-Schulstaffelsieger aus den verschiedenen Städten und Gemeinden gegeneinander an. Sie haben sich unter dem Motto „Wir gegen Willi (#wirgegenwilli)“ das Ziel gesetzt, die Zeit von Willi Wülbeck zu unterbieten. Der Weltmeister von 1983 hält nach wie vor den deutschen Rekord über 800 Meter mit 1:43,65 Minuten.

In Wülfrath wird er nicht unterboten. Das ist auch nicht der Hauptauftrag des Tages. „Es geht vor allem um Spaß, um den Ehrgeiz im Sport. Das ist auch eine Werbung für die Leichtathletik überhaupt“, sagt Wülbeck Taeglich.ME. Das Aufwärmprogramm übernimmt er – und er macht mit. Hüpfen – einbeinig, zweibeinig. Steigerungsläufe. „Ihr müsst warm sein, wenn Ihr eine schnelle Zeit laufen wollt“, sagt Wülbeck. Über den Zuspruch ist er begeistert. 14 Staffeln in 2015. 27 in diesem Jahr. Das sind 216 Grundschüler und Sechst- und Siebtklässler, die über die Bahn jagen. 16 Städte machen in NRW an dem Staffelwettbewerb in diesem Jahr mit. Wülfrath stellt die drittgrößte Startergruppe. Allein neun kommen vom Gymnasium, aus Mettmann macht die Grundschule Herrenhauser Straße mit.

„Der Wechsel mit dem Staffelstab ist das Schwierige“, weiß Lars von der 6c des Gymnasiums. Klassenkamerad Luis versichert aber, „dass wir das gut trainiert haben“. Die Jungs machen sich heiß. Sie sind ehrgeizig. Team 16 – auch aus der 6c – sieht das alles etwas locker. „Wir sind keine Nummer“, sagt Julia. „Wir sind die frechen Tomaten!“, sagt Meiko. Tomaten? „Ja, die rollen. Nicht soo schnell, aber…“, sagt er vielsagend. Sie nehmen den Wettbewerb locker – und die Platzierung ist ihnen egal.

Wie im Vorjahr holt bei den Grundschulen die Parkschule den Sieg ab, dominierte aber nicht mehr so wie im Vorjahr. Bei den weiterführenden Schulen sollte sich der Veranstalter Gedanken über den Modus machen. Körperlich sind die Siebtklässler den Sechsklässlern derart überlegen, dass sie chancenlos bleiben. Da sollte in Altersklasen gestartet werden – eine Frage der Fairness und der Motivation. Die Sekundarschule war nicht zu stoppen.

Zu den „Zaungästen“ zählte neben Ruda auch Fachbereitsleiterin Michaele Berster und Schulverwaltungsamtsmitarbeiterin Beate Hindrichs, die es sich nicht nehmen ließen, auch mal das Zieleinlaufband zu halten.