Drei Tage steht der Info-Truck der Metall- und Elektroindustrie auf dem Praktiker-Parkplatz. Heute haben sich dort Gymnasiasten informiert.
Dieser Touch Table ist schon ein Blickfang – wie ein Smartphone, nur mehrere Quadratmeter groß. Zu sehen ist dort eine virtuelle Firma, bei der mit dem typischen Wischen über die Screen einzelne Abteilungen und damit Berufsfelder hervorgehoben werden können. Das ist nicht das einzige technische Gerät, das in diesem Gefährt staunen lässt. Dieser Truck steckt voller Hightech. „Wie unsere Berufe“, wie Diplom-Ingenieur Engin Özturk sagt. Auf dem Parkplatz vor dem ehemaligen Praktiker-Markt steht seit heute der Info-Truck der deutschen Metall- und Elektroindustrie (ME).
Öztürk weiß um das Imageproblem. „Es gibt immer noch Vorurteile über die Berufsfelder in der Industrie“, sagt er. Auch deshalb tourt die ME mit dem Truck – um zu informieren und bestensfalls Nachwuchs für ihre Sparte zu interessieren. „Mehr als 40 Berufe gibt es in der ME“, betont er.
Auf zwei Etagen und insgesamt 80 Quadratmetern wird gezielt über Branchen, Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten im größten Industriezweig Deutschlands informiert. Schüler ab der Jahrgangsstufe 9 bekommen einen umfassenden, praxisorientierten Einblick in die Arbeits- und Berufswelt von ME. Fertigungsstraßen, computergesteuerte Fräsmaschinen, den Einsatz von Wechselschaltern und die Steuerung von Aufzügen können die Schüler live erleben und ausprobieren.
Heute statteten Gymnasiasten dem Truck einen Besuch ab. Lehrerin Dr. Dagmar Sengelhoff hat sie begleitet. Als Physiklehrerin hat sie ein besonderes Interesse und die Hoffnung, „dass der eine oder die andere Spaß an den technischen Berufen findet. Deutschland braucht Ingenieure“, sagt sie. In dem Truck könnten sich die Schüler ein erstes Bild machen. „So gibt es auch Infos über duale Studiengänge“ merkt sie an. Und nicht nur das. Der Truck funktioniert vor allem als Erstanlaufstelle, die zu weiteren Angeboten weiterleiten kann. „Nachhaltigkeit ist uns wichtig“, sagt Öztürk. Bei Interesse können sich Praktika anschließen – zum Beispiel.
Was den Schülern bei der künftigen Berufswahl wichtig ist, machten sich dem ME-Ingenieur schnell klar: Spaß und Abwechslung, Arbeitszeiten, Gehalt und Freizeit für Freunde und Familie. „Da kann die Metall- und Elektroindustrie einiges bieten“, sagt Öztürk. Davon will er die Schüler überzeugen – der Besuch im Truck ist auch eine Art Werbeveranstaltung, bei der beide Seiten gewinnen sollen.
Thomas Reuter / Taeglich.ME