So modern kann Karneval sein: Schminken, Limbo, Songs erkennen, Tanz – die Q1-Mädels des Gymnasiums sind zu Altweiber ihren „Vorgesetzten“ überlegen.
Willkommen im Zirkus! Das Forum des Gymnasiums wurde heute zur Manege – und dort waren zu Altweiber die Mädels der Q1 (11. Jahrgangsstufe) losgelassen. Ihr doppelte Mission: die Schulfamilie unterhalten und den Lehrkörper dressieren. Und beides ist geglückt.
Was Schülerinnen, die noch ein Jahr Zeit vor ihren Abiturprüfungen haben, seit Jahren zelebrieren, ist eine moderne Form des Karnevals; kein Altweiber-Geschunkel, sondern eine kostümierte, pop-orientierte Spaß-Show, an deren Ende stets die Schüler lächeln, weil sie immer die Spiele gewinnen. Das war heute nicht anders – bei einer Ausnahme. Die “Reise nach Jerusalem”ging auf das Habenkonto der Lehrerschaft, was aber die krachenden Niederlagen im Duell Schüler vs. Lehrer nicht heilen konnte.
Zum Beispiel der Limbo: Bei aller anerkennswerten Leistung der ein oder anderen Lehrerin – Leonie aus der Q1 und jüngeren Schülern hatten sie nichts entgegen zu setzen. Das war beim Mix aus “Song erkennen” und diesen dann mitzusingen, nicht anders. Ein Generationenproblem? Na, und: Helau Q1!
Was diese Schüler-Shows auszeichnet, ist oft das durchaus künstlerische Potenzial. Das Ballett der Teenagerinnen zu “All about that Bass” war wirklich prächtig und fantasievoll. Halils Solo-Interpretation von Taylor Swifts “Shake it off” war wirklich, wirklich klasse. Und das Finale – auch wenn das nicht den Schülern, sondern den Lehrern gehörte, hat jeden Applaus verdient. Zehn Lehrerinnen und Lehrer bewegten ihre Körper zu “Bomba” – lasziv und hüftbetont. Da tobte das Forum.
Dass diese zweistündige Party inmitten des Stundenplans auch Testlauf-Charakter hat, sagten Theresa und Hanna im Taeglich.ME-Gespräch: “Wir können jetzt schon mal erleben, welcher Aufwand für solche Veranstaltungen nötig ist, an was man alles denken muss.” Im nächsten Jahr muss die Q1 dann als Q2 den letzten Schultag und den Abi-Ball planen. Thomas Reuter / Taeglich.ME