Vier Graffiti-Bilder: Ein Kunstkurs des Gymnasium hat die Gasverteilungsstation mit einer apokalyptischen wie romantischen Geschichte versehen.
Es war einmal ein schmuckloses Häuschen an der viel befahrenen Wilhelmstraße. Es beherbergte eine Gasverteilungsstation der örtlichen Stadtwerke. Doch Aufmerksamkeit schenkte diesem rechteckigen Bau niemand. Doch eines Tages kamen Nora Schlebusch und Nicole Wischnewski. Die beiden Künstlerinnen kamen nicht allein und nicht mit leeren Händen. Mit Schülern des Gymnasiums und vielen Spraydosen schufen sie in nur einem Tag einen echten Blickfang, der sogar eine Geschichte zu erzählen hat…
An der Wilhelmstraße hat das Graffiti-Projekt der Stadtwerke an diesem Freitag seinen Abschluss. Alle weiterführenden Schulen haben in den vergangenen zwölf Monaten daran mitgewirkt, Trafo- und Verteilungsstationen kunstvoll zu verschönern – zum Finale das Häuschen direkt gegenüber der Firmenzentrale der Stadttochter.
Vier Wände – vier Bilder? Nein, so einfach haben es sich die Schüler des Kunstkurses der Q2 des Gymnasium mit ihrem Lehrer Ulli Köppen nicht gemacht. „Wir wollten schon was Zusammenhängendes schaffen“, berichtet Felix Schmidt. Der 17-Jährige führt Taeglich.ME rund um das Häuschen, das letztendlich „Leinwand“ für eine apokalyptische wie romantische Science-Fiction-Geschichte wird, deren Anfang und Ende auf der der Straße zugewandten Fassadenseite zu sehen ist.
Die Schüler erzählen mit den Spraydosen die Geschichten vom „Wesen“, wie es sich vom Embryo entwickelt, schlüpft und sich auf einer Erde wiederfindet, auf der jedes Leben erloschen ist. „Das Wesen kommt mit einer Blume zur Welt“, sagt Felix Schmidt. Das Wesen opfert sich schließlich, damit neues Leben entstehen kann – initiiert vom Samen seiner Blume.
Schlebusch und Wischnewski berichten, dass alle an den verschiedenen Graffiti-Projekten Beteiligten zu einem Abschlussfest zusammenkommen werden. „Dann gibt es auch eine Dokumenation und ein Fotobuch zur Kunstaktion.“
Thomas Reuter / Taeglich.ME