Das Gymnasium Wülfrath darf sich nun offiziell „GAPP“-Schule nennen – eine Schule, die aktiv im German-American-Partnership-Program verankert ist. Heute wurde die Tafel in der Schule vorgestellt.
Tiefschwarz und mit einem großen A im Gelbton auf der Brust – dieser Hoodie dominiert an diesem Vormittag in der Mensa des Gymnasiums. Die Kapuzenpullys sind das Erkennungszeichen der Schüler, die bereits an einem Austausch mit der High-School in Ames/Iowa teilgenommen haben. Sie feiern mit der Schulleitung, dass das Gymnasium sich nun offiziell “GAPP”-Schule nennen darf. Die Tafel, die das Gymnasium an der Kastanienallee nun als zertifzierte Schule des German-American-Partnership-Program ausweist, hatte unlängst Lehrerin Martina Lieber in Berlin erhalten. Das Gymnasium gehört zu den 17 Schulen, die diese Auszeichnung bundesweit erhalten haben.
Seit 29 Jahren gibt es diesen Austausch inzwischen, den einst Hartmut Seinsch gestartet hatte, der von Manfred Hoppe übernommen wurde und seit zwölf Jahren von Martina Lieber als “Herzenssache”, wie sie sagt, fortgeführt wird. In einer kleinen Feierstunde – an der für die Verwaltung Fachbereichsleiter Hans-Werner van Hueth sowie die Schulpflegschaftsvorsitzenden Jutta Reißbach und Natalie Frieseke auch teilnehmen – würdigt Schulleiter Joachim Busch die Partnerschaft mit Ames und die Menschen, die diesen Austausch “leben”. Und er betont die Bedeutung der Auszeichnung, die nicht nur vom pädagogischen Austauschdienst und dem Goethe-Institut getragen wird, sondern auch vom Auswärtigen Amt und seinem amerikanischen Pendant, dem State Department.
“Frau Lieber und Ames sind eins”
Insbesondere hebt Busch die Rolle Martina Liebers für den Austausch hervor: “Frau Lieber und Ames sind eins. Nicht umsonst sprechen wir in der Schulleitung auch von Frau Ames.” Es spreche für die Kollegin, dass sie den Erfolg als Teamleistung aller Beteiligten sehe – speziell mit dem amerikanischen Lehrer Sam Reichert. Deren gemeinsames Motto sei bezeichnend für den Austausch: “It’s all about friendship.” Rund 240 Schüler des Gymnasiums seien allein unter Liebers Regie in den vergangenen zwölf Jahren nach Ames geflogen und hätten Gäste aus Ames empfangen. Dieser Austausch, sagt Busch, und die anderen Schulkooperationen mit Schweden und Israel, würden dazu beitragen, “dass es beizeiten ein internationales Flair in Wülfrath gibt”.
Martina Lieber lobt die Schüler, die “alle diese wundervollen Austausche mitgemacht haben. Sie haben sich 1a verhalten”. Diese 1:1-Kontakte seien beispielhaft. “Nur über solche direkten Kontakte ist Frieden möglich”, fügt sie hinzu. Diesen globalen Effekt von Schülerbegegnungen spricht auch Schulausschuss-Vorsitzender Martin Sträßer (CDU) an. Der Dialog der Kulturen – in diesem Fall über den “großen Teich” hinweg – sei einfach wichtig. So etwas habe für alle Beteiligten Bestand. “Die Schüler nehmen noch was anderes mit als nur Lehrstoff. Ja, so ein Austausch ist fantastisch.”
Das sieht Jonathan Köhler (15) nicht anders. Er war im vergangenen Herbst in Ames. “Es wollten mehr mit als es Plätze gab”, sagt er. Und so muss man sich nicht nur bewähren, man muss auch Glück haben, wenn am Schluss ausgelost wird. “Ein Jahr lang”, sagt er, “haben wir uns vorbereitet, Vorträge gehalten und Waffeln gebacken, zum Beispiel”. Es sei schon so, dass dieser Ames-Austausch für viele Schüler ein echtes Ziel sei. “Definitiv. Da freut man sich drauf.”
Thomas Reuter / Taeglich.me