Pressespiegel

Zusammenhalt ist eine Frage des Vertrauens

Die vier siebten Klassen des Städtischen Gymnasiums waren heute beim Voll-Fit-Tag von Jugendhaus und Caritas-Suchtberatung am Start.

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Wer erwartet, der “Voll-Fit”-Tag sei nur ein weiteres schulsportliches Ereignis, ist in diesem Fall auf der falschen Spur unterwegs. Ja, bewegt wird sich an diesem Vormittag auch, aber der Ansatz, dem sich rund 100 Schülerinnen und Schüler der siebten Klassen des Gymnasiums heute stellen, ist viel weiter. Es geht um Vertrauen, um Zutrauen – und das in einer Gemeinschaft wie einer Schulklasse. “Es ist ein Modul in der Suchtprävention”, sagt Angela Sprink, Leiterin des Kinder- und Jugendhauses. Mit der Caritas-Suchtberatung führt die Stadt den Aktionstag bereits zum vierten Mal durch.

Aktionen in Jugendhaus, Lehrküche und Sporthalle

Fit sein mahnt in diesem Fall eine ganzheitliche Fitness an: Sport, Ernährung und Teamgeist spielen da eine Rolle. Wie in der Lehrküche der Hauptschule Wolverothe. Dort müssen die Mädchen und Jungen ein leckeres, aber auch gesundes Essen zubereiten. Ein selbstgemachter Obstsalat oder eigenhändig zusammengerührtes Müsli schmeckt doch gleich anders, “irgendwie gut”, wie ein Zwölfjähriger unter den Gelächter seiner Klassenkameraden  formuliert.

Rollenspiele sind im Jugendhaus angesagt. “Wie reagierst Du, wenn Dein Partner Dich zur Seite schiebt und sagt: Du stinkst nach Rauch!” Das ist eine Frage, die die Siebtklässler spielerisch mit Leben füllen müssen. “Und so setzen sie sich mit dem Thema Rauchen eher nebenbei auseinander”, weiß Beatrix Neugebauer von der Caritas.

Als Team muss eine jede Klasse sowieso zum Auftakt des Voll-fit-Tages funktionionieren – indem sie für jeden einzelnen Mitschüler, plus Lehrer und Pädagogen Namensschilder aus einem Kreppklebeband in kurzer Zeit erstellen müssen. Zwei Minuten und 22 Sekunden, zwei Minuten – die Klassen unterbieten sich in Teamwork.

In der Halle Goethestraße ist Zusammenhalt ebenso gefragt wie Vertrauen zum Mitschüler. So ist die 7a auf einer Matte gestrandet. Die Rettung liegt in der Ecke auf der anderen Seite – dazwischen ein Meer, das mit Mattenflößen überbrückt werden muss – nur, dass es nicht ausreichend Matten gibt… Parallel muss die 7c sich in blindem Vertrauen üben. Einem Schüler werden die Augen verbunden, ein zweiter – sehend – muss ihn durch einen Parcours führen.

2015 soll Medienkompetenz geschult werden

Im kommenden Jahr, kündigt Angela Sprink im Gespräch mit Taeglich.Me an, wollen die Partner Jugendhaus und Caritas das Themenfeld Suchtprävention um ein Modul erweitern: Medienkompetenz. “Wir möchten erreichen, dass sich die Kinder und Jugendlichen kritisch mit dem eigenen Medienkonsum auseinandersetzen. Dabei geht es nicht um Verbote”, deutet sie die Grundidee an. Die Klassen fünf bis sieben sollen dafür in den Blick genommen werden.

Thomas Reuter / Taeglich.ME