Ein Programm zur Gewaltprävention am Städtischen Gymnasium Wülfrath.
160 Schülerinnen und Schüler als Zuschauer mitten im Konflikt – über ihre Köpfe hinweg lieferten sich sechs Schauspieler wilde Wortgefechte, da wurde geschrien, getobt und verletzt.
Ursachen und Auswirkungen von Gewalt wurden von den Darstellern lautstark in Szene gesetzt. Zuschauerraum war der Turnhallenboden, als Bühne dienten mehrere Tische. Das Theaterstück „Tatverdächtige“ diente als motivierender Impuls in die sich anschließenden Trainingsprogramme im Klassenraum. Hierbei ging es dann um praxisnahe Verhaltensalternativen in Konfliktsituationen: Wie gehe ich mit verbalen und körperlichen Angriffen um? Wie entziehe ich mich einer bedrohlichen Situation? Was signalisieren meine Körperhaltung, Mimik und Stimme? Im Klassenverband spielten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung der Theaterpädagogen einzelne Szenen, beschrieben und reflektierten sie.
Im zweiten Teil des Trainings geht es dann um Konflikte im öffentlichen Raum und um die Stärkung der Klassengemeinschaft mit vielen Übungen zum Aufbau bzw. Verstärkung von positiver Körpersprache, Einfühlungsvermögen, Selbstbewusstsein und Zivilcourage.
Zum Projekt: Seit Anfang 2000 setzen sich die Theaterregisseure Simon Steimel und Tina Menschner mit dem Thema Gewalt im Jugendbereich auseinander. Mit Theaterstücken sowie Trainings für Schüler, Lehrer und Eltern sensibilisieren sie für das Thema und bieten alltagstaugliche Verhaltensalternativen in Konfliktsituationen an. An diesem Projekt haben bisher über 300.000 Personen teilgenommen. Zum wiederholten Male wird es am Städtischen Gymnasium Wülfrath auch in diesem Jahr an zwei Tagen durchgeführt.
Neben einem Eigenanteil der Schüler kam für einen großen Teil der Kosten des Projektes die Stiftung „Kompetenz im Konflikt“ auf.