Gymnasium strebt Zertifizierung seines medienpädagogischen Konzepts an.
Für Schüler ist Kommunikation im Internet Alltag. Auch Tablet-PC werden inzwischen im Unterricht genutzt. Deshalb sind Schüler aber nicht vor allen Cyber-Gefahren, im Netz wird bekanntermaßen beleidigt, beschimpft, gelogen und gemobbt, sicher. Medienscouts lotsen am städtischen Gymnasium durchs Web. Dabei handelt es sich um Schüler höherer Jahrgänge, derzeit sind vier Medienscouts im Einsatz. Betreut werden sie von den Beratungslehrerinnen Elif Saral und Alexandra Jörrens.
Prävention ist dabei das oberste Ziel. „Viele Eltern glauben, ihre Kinder könnten beispielsweise mit dem Smartphone umgehen“, berichten beide. Um Spiele herunter zu laden oder ihren Influencern zu folgen, mag das stimmen. „Die Gefahren, die durch die Anonymität des Netzes entstehen, kennen sie nicht.“ Regelmäßig wird deshalb informiert, nicht nur in der donnerstäglichen Sprechstunde, die die Scouts anbieten, sondern ebenso per Webinar.
„Das Wichtigste ist die Kommunikation auf Augenhöhe“, führt Alexandra Jörrens über angesagte Plattformen, Chats und weitere virtuelle Treffpunkte aus, die die älteren Schüler kennen und über deren eventuelle Tücken sie die Jüngeren auf kurzem Weg aufklären. „Es ist ein Unterschied, von einem Erwachsenen etwas erklärt zu bekommen, oder von jemandem, der nur wenig älter ist“, wissen beide. Das Konzept, 2016 durch die entsprechend ausgebildeten Lehrer eingeführt und mit Multiplikatoren Jahr für Jahr weiter geführt, ist längst wirksam und gut im Schulalltag implementiert. Zurzeit wird daran gearbeitet, eine entsprechende Zertifizierung für die Schule zu erhalten.
Aspekte virtueller Welten, Technik und Programmierung werden auch in den regulären Unterricht übernommen. „Prävention ist wichtig, Chancen zu nutzen, ebenso“, sagt Alexandra Jörrens, die Englisch unterrichtet und beispielsweise gängige Abkürzungen wie „4u“, gesprochen „for you (zu deutsch: für dich)“ zum Thema der Kommunikation in der digitalen Welt macht. In Sozialwissenschaften, die Elif Saral unterrichtet, wird beispielsweise der Einfluss sozialer Medien bei der Identitätsentwicklung debattiert. Die Themen entwickeln sich weiter, hier am Ball zu bleiben, ist gemeinsame Aufgabe von Medienscouts und Beratungslehrerinnen.