Pressespiegel

„Der Umgang mit der Technik wird Alltag“

SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern bewerten den Distanzunterricht am Gymnasium nahezu durchweg positiv. Der Stundenplan wird auch online erfüllt.

„Wir hatten eigentlich darauf gehofft, dass zumindest in Teilen ab Februar wieder Präsenzunterricht durchgeführt werden könnte. Die Politik hat es anders entschieden. Wir sind vorbereitet und können feststellen, dass das Lernen auf Distanz gut funktioniert“, sagt Joachim Busch, Leiter des Gymnasiums Wülfrath. Kollegium, Schüler und Eltern sehen das genauso. Im Rahmen einer Videopressekonferenz skizzieren sie, wie im Gymnasium der reguläre Stundenplan aktuell online erfüllt wird.

Wie Luca Sigges. Der Schülersprecher geht in die Q1 (11. Jahrgangsstufe) und stellt fest, dass das „Homeschooling ohne große Probleme klappt“.  Alle Fächer könnten unterrichtet werden „und das eigentlich gut“. Zwar könnten beispielsweise in den Naturwissenschaften keine Experimente durchgeführt werden. Auch Sport sei nicht ganz einfach, „aber das läuft insgesamt wirklich gut“, sagt er sichtbar entspannt. Er vermisse den Unterricht in der Schule vor Ort kaum, „obwohl es schon ein anderes Gefühl ist“. Als Pate einer fünften Klasse wisse er aber auch, dass den jüngeren Schülerinnen und Schüler die Schule schon fehle. Der Tagesablauf habe sich führ ihn natürlich verändert. Er könne beispielsweise später aufstehen. „Da reicht schon mal 7.45 Uhr.“

Dass Präsenzunterricht Vorteile habe, betont Dr. Christian Rosenbleck, Oberstufen-Koordinator. Zwar habe auch er vor allem positive Rückmeldungen, sehe aber auch die Notwendigkeit des direkten Kontakts – insbesondere für die Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr ihr Abitur machen werden, die Q2. Die stehe, wie auch Joachim Busch betont, besonders im Fokus. Sie verdiene besondere Aufmerksamkeit, weil bei ihr auch schon im vergangenen Schuljahr Präsenzunterricht ausgefallen war. „Beim Abi-Jahrgang 2020 konnte ja noch fast der komplette Unterricht angeboten werden“, erinnert Rosenbleck. Stand heute werden die Abiturprüfungen regulär nach den Osterferien beginnen. Eine Verschiebung steht in NRW noch nicht an. Das gelte im übrigen auch für die Lernstandserhebungen in der Klasse 8. „Die sollen im März stattfinden“, bestätigt Mittelstufen-Koordinatorin Nina König.

Die Unterrichtsvorbereitung, berichtet Lehrerratsmitglied Dr. Martin Szameitat, ändere sich durch Distanzunterricht. Bis auf ganz wenige Ausnahmen unterrichten alle Lehrer von zuhause aus. „Das macht einiges flexibler“, sagt er. So könne man zum Beispiel auf die Schnelle neue Unterlagen einscannen. Man habe viel mehr Möglichkeiten zur Hand.

Das bestätigt Erprobungsstufen-Koordinatorin Sandra Ziller. Fehlende Versuche in der Naturwissenschaft zum Beispiel könnten gut mit Erklärvideos ersetzt werden. „Kollegen, die schon immer viel digital unterwegs waren, fällt es natürlich leichter, neue Wege online zu gehen.“

Das Gymnasium realisiert den Unterricht über die Plattform MS Teams. Diese sei stabil, stellen alle fest. Im Vergleich zum Präsenzunterricht falle online die Diskussion in der Klasse eher aus. Es seien oftmals mehr Einzeldialoge, die geführt werden, weniger das Plenumsgespräch. Aber auch da biete die Plattform Möglichkeiten, so Sandra Ziller. Sie nutze vermehrt die Chance, Schüler einzelnen Räumen zuzuweisen. „Da können sie untereinander an einem Thema arbeiten und man sieht auch, wer aktiv ist.“ In der Summe, unterstreicht Joachim Busch, „ist so eine gute Leistungsbeurteilung auch der sonstigen Mitarbeit möglich“.

Positiv fällt ebenso die Beurteilung der Situation durch Schulpflegschaftsvorsitzende Jutta Reißbach aus. Der Online-Unterricht funktioniere reibungslos. In der Umsetzung durch die Lehrer sei das vergleichbar mit dem klassischen analogen Unterricht: „Da gibt es die gleichen Unterschiede“, so Reißbach. „Gold wert“ sei das „Geschenk“, dass die Schüler das komplette Office-Paket nutzen könnten. So würde deren Medienkompetenz in vielen Bereichen geschult. Der Umgang mit der Technik werde Alltag. „Im Vergleich zum ersten Lockdown ist alles wirklich sehr, sehr viel besser geworden.“

Die Leistung des Breitband-Zugangs der Schule, heben Busch und seine Stellvertreterin Stefanie Reuter hervor, reiche aus. „Das ändert sich, wenn wir Hybrid-Unterricht anbieten müssten, also wenn wir parallel Schülerinnen und Schüler in der Schule und im Homeoffice unterrichten müssten. Dafür fehlt es aktuell an Datenkapazität. Aber die Stadt arbeitet daran.“ Das bestätigt Schulamtsleiter Dietmar Ruda. „Wir haben schon ein Angebot des Netzbetreibers vorliegen. Wir wollen in Kürze den Auftrag erteilen.“ Die Umsetzung würde dann, so der städtische IT-ler Thomas Rößler, „aber doch noch ein paar Wochen in Anspruch nehmen“.

Die Anmeldung für das neue Schuljahr erfolgt im Gymnasium am 18. und 19. Februar – in der Schule an der Kastanienallee. Online können Termine vereinbart werden.