Seit 15 Jahren besteht diese Einrichtung im Gymnasium – und wird fortgesetzt. In diesem Schuljahr haben 65 Mädchen und Jungen mitgewirkt. In der Schule wurden nun weit mehr als 100 Werke ausgestellt. Eine bemerkenswerte Schau. Mit TME-Bildergalerie!
Kunst ist so vielfältig. Das Samstagsatelier des Gymnasiums belegt das seit 15 Jahren. Auch die neue Jahresschau ist ein Beweis kreativer Ungestümheit, jugendlicher Neugier und immenser Qualität – in Malerei, in Bildhauerei. Comic-Zeichnungen, Mangas, naturalistische und abstrakte Bilder, Skulpturen aus Holz, Papier und Ton – 65 Mädchen und Jungen der Schule haben in diesem Jahr an acht Samstagen das Gymnasium zu ihrem Atelier gemacht. Das Ergebnis – mehr als 100 Exponate . haben sie nun ausgestellt. Sieben Schülerinnen und Schüler wurden für ihre Arbeiten gewürdigt.
Es ist ein würdevolle wie wuselige Veranstaltung: Im Forum ist die ausgestellt – und in den Gängen zum Kunsttrakt ebenso. Auf Kisten stehen Skulpturen. Stellwände mit Comics. Auch an den groben Putzwänden sind Zeichnungen postiert. Von der sechsten bis zur Abschlussklasse wirken Mädchen und Jungen mit. Angeleitet werden sie von drei Lehrerinnen. „Das wechselt aber von Jahr zu Jahr“, sagt Schulleiter Joachim Busch zu TME. In diesem Jahr sind es Angela Köhler, Anke Knevels und Angelica Stöcker-Iglesias. Ihnen zur Seite stehen Miri Kim, Künstlerin aus Düsseldorf, und der Wuppertaler Künstler Milton Camilo. Das macht das Samstagsatelier aus: diese Professionalität.
Und auch deshalb wird das Projekt Jahr für Jahr vom Land NRW gefördert, wie Busch in seiner Begrüßung hervorhebt. Ohne diese Mittel wäre das Atelier nicht darstellbar. Vertrauen könne die Schule da auch auf den Förderverein, „der den Anteil des Schulträger bezahlt. Immerhin 1000 Euro“. Für das kommenden Jahr ist der Förderantrag schon gestellt. Erik Schmittmann, der das Atelier einst initiierte, aber seit einigen Jahren nicht mehr in Wülfrath unterrichtet, nahm diese bei der Eröffnung mit einem Lächeln zur Kenntnis. Er ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, der Schau im Gymnasium beizuwohnen.
Kunstvoll war an diesem Tag auch die musikalische Umrahmung. Die Schwestern Sophia und Sonja Qaimi spielten (Geige und Klavier) zum Beispiel John Legends „All of me“ sehr gefühlvoll. Leon Mitsakos steuerte akustische Gitarren-Variationen bei.
- Der Ausstellung wohnten diesmal auch Besuch aus Schweden bei, da aktuell ein Schüleraustausch mit dem skandinavischen Land läuft.
Miri Kim hat zum ersten mal das Atelier begeistert. Die studierte Bildhauerin und plastische Gestalterin (Kunstakademie Düsseldor) ist Meisterschülerin von Tony Cragg – und sie ist begeistert vom Wülfrather Angebot für die Schülerinnen und Schüler, wie sie TME berichtet. „Es ist beachtlich, dass die Schule diese Räumlichkeiten so zur Verfügung stellt“, sagt sie anerkennend. Die Kinder und Jugendlichen würden diese tatsächlich zu ihrem Atelier machen und könnten ihre Ideen wirklich leben.
Auch Milton Camilo ist voll des Lobes. Seit drei Jahren ist er an Bord. „Es ist eine tolle Schule. ich bin da beeindruckt. Es ist ein Luxus, dass Kunst so unterstützt wird“, befindet er. Davor habe er großen Respekt. Im kommenden Jahr wolle er etwas neues anbieten: Ausdruckstanz im Samstagsatelier. Camilo ist auch ausgebildeter Tänzer. „Das wird spannend“, ist er sicher.
Preise verteilte die Jury – die Lehrerinnen und die beiden Künstler – an folgende Schülerinnen und Schüler: Benaja Feuersänger (8b) – Experimentelles Arbeiten; Kilian Weiß (Q1) – Prozess-Entwicklung; Shahed Salahat (8b) – Malerei; Jan Herbener und Maya Stockbend (beide 6b) – Plastisches Atelier; Luna Stöckigt (EF) – Zeichnung – und Lukas Kräutner (Q2) für sein „Lebenswerk“. Der Abiturient hat bei gleichbleibend steigender Qualität kontinuierlich in seiner „Schulkarriere“ das Atelier besucht.
Und auch das gehörte zur Veranstaltung: Die jungen Künstlerinnen und Künstler hatten Leinenbeutel kunstvoll gestaltet. Zum Preis von zehn Euro werden sie verkauft. Der Erlös – auch von dem Verkauf papiergeschöpfter Schalen – wird an die Aktion „Lichtblicke“ gespendet.
Von Thomas Reuter / TME