Autokino statt Historischer Stadthalle: Drohnenflug, Minifeuerwerk und eine gewisse Leichtigkeit – nicht immer auf Distanz – begleiteten die Übergabe der Abi-Zeugnisse des Städtischen Gymnasiums.
- „Ja, hier ist es heute sicherlich heißer als in der klimatisierten Historischen Stadthalle Wuppertal, aber es ist genauso besonders“, traf Schulleiter Joachim Busch in seiner Begrüßung den Punkt. Ohne in seiner Rede das „C-Wort“ zu nennen, macht er wiederholt deutlich: Es ist ein „anderes“ Abi-Jahr. Es ist ein Abitur unter besonderen Bedingungen.Im Autokino auf dem Parkplatz von Knorr Bremse hat das Städtische Gymnasium – vor rund 100 Fahrzeugen und gut 500 Besuchern – die Abiturientia 2020 gewürdigt. Busch erinnert daran, dass „zwischenzeitlich auch im Gespräch war, dass gar keine Prüfungen stattfinden, dass die Vornoten übernommen werden“. Aus seiner Sicht sei es richtig und gewesen, die Prüfungen abzulegen. „Sonst hätte sich das Abi anders angefühlt.“Die Abi-Jahrgang hatte sich mehrheitlich für das Autokino als alternativen Standort ausgesprochen. Mit Kino-Macher Thomas Rüttgers und einigen Eltern wurde das Event organisiert. Ein mehrköpfiges Team professioneller Fotografen und Filmer haben es begleitet und dokumentiert. Dazu gehörte auch eine Drohne, die zum Auftakt über die Köpfe und Autodächer hinweg den Platz abflog.
23 von 93 Abiturienten des Abschlussjahrgangs 2020 haben eine 1 vor dem Komma – rund 23 Prozent. Herausragend die Leistung von Laura Stotko und Till Schellscheidt, die beide mit einer 1,0 abgeschlossen haben.
Laura Stotko
Till Schellscheidt
Laura Stotko hat mit großem Einsatz und viel Konzentration auf diese Note geradezu hingearbeitet. Sie sei schon fleißig, merkt sie wie nebenbei an. Nun strebt sie ein Psychologie-Studium in Berlin an. „Eine offene Stadt mit vielen Möglichkeiten“, will sie bewusst Veränderung im Vergleich zum beschaulichen Wülfrath.
Ganz entspannt spricht Till Schellscheidt über die Traumnote. Er will jetzt Mathematik in Düsseldorf studieren, „und dann in Richtung Informatik gehen oder so was“, sagt er. Dem Sport werde er aber verbunden bleiben. „Definitiv. Torwart bei den 2. Herren des TB Wülfrath – erst einmal.“
Zu den Gratulanten zählte auch Bürgermeisterin Dr. Claudia Panke, selbst Absolventin des Gymnasiums vor – nun, ja – einigen Jahren… Sie ermunterte die Abiturientinnen und Abiturienten, Vertrauen in die eigenen Talente zu haben: „Zeigen Sie, was in Ihnen steckt.“ Und: „Engagieren Sie sich für die Gesellschaft“, plädierte sie für ein größeres „Wir“.
Dr. Claudia Panke und Thomas Rüttgers.
Ausfallen musste in diesen Corona-Tagen der ökumenische Gottesdienst – was Pfarrer Thomas Rehrmann und Diakon Michael Anhut auf augenzwinkernde Weise gekonnt auffingen – mit einem Video im Autokino-Style. Und so gaben sie eben auch anders den Segen auf Gottes mit auf den Weg – verbunden mit dem Hinweis: „Only the sky is the limit“.
Christine Bruthier und Gabi Holzschneider.
Grüße, Gratulationen und gute Worte gab es ferner von Schulpflegeschaftsvorsitzender Jutta Reißbach, in einem vorgelesen Grußwort von MdL und Schulausschussvorsitzender Martin Sträßer sowie von den Stufenleiterinnen Gabi Holzschneider und Christine Bruthier. Für den Jahrgang blätterten Laura Stotko und Lena Paul durch die vergangenen Jahre und stellten Joachim Busch noch ein Event in Aussicht: „Die ausgefallene Mottowoche holen wir nach, ob Sie es wollen oder nicht.“
Lena Paul und Laura Stotko.